Einladungsfestival 2016: Die Besten
Zum siebten Mal seit 2010 lädt der Mönchengladbacher Filmklub "Objektiv" e.V. am 1. Advent zu seinem nationalen Einladungsfestival. Präsentiert werden vier ausgewählte Goldmedaillenfilme von den aktuellen Deutschen Amateur-Filmfestspielen.
Die Autoren der Gold-Filme (und ihre Partner) sind ein Wochenende lang Gäste des Klubs. Am Tag vor dem Festival lernen sie einige Highlights der Stadt kennen. Hier sind sie im neuen Textiltechnik-Museum, das extra für sie geöffnet hat.
Es folgt ein Besuch mit Führung in der zauberhaften Barockkirche im Ortsteil Wickrathberg. Dieses architektonische Kleinod ist selbst manchen Mönchengladbachern unbekannt.
Nach der Führung überraschen Klubmitglied Prof. Eva Dörnenburg-Diller (Violine) und Kantor Klaus Paulsen (Orgel) die Gäste mit einem kleinen Konzert und spielen einige Stücke von Johann Sebastian Bach.
Der Vortag zum Festival endet mit einem festlichen Abendessen im "Rittersaal" des Odenkirchener Burgturms. Bei feinem Essen und guten Weinen nutzen die Gäste und ausgewählte Klubmitglieder die Gelegenheit, (auch) viel über das Thema Film zu sprechen.
Schon früh am Samstagmorgen vor dem Festival sind fast alle Klubmitglieder im Einsatz, um den "Carl-Orff-Saal" der Musikschule in ein Kino zu verwandeln und den Saal festlich herzurichten.
Wenn Bild und Ton eingerichtet sind, muss noch die Lichtregie abgestimmt werden. Hierfür zeichnen – im "Vogelnest" hoch über dem Saal – Heinz-Jürgen Schmidt Sofinowski (re.) und Franz Lammel verantwortlich.
1. Advent, kurz vor 10 Uhr: Letzte Abstimmungen, letzter Technik-Check. In wenigen Minuten werden die Saaltüren geöffnet.
Eine Viertelstunde vor Beginn des Festivals gibt es nur noch wenige freie Plätze.
Letzte Abstimmung zwischen Technik-Chef Jörg Brehmer (weißes Hemd) und dem Schirmherrn des Festivals, OB Hans Wilhelm Reiners (Mitte). Dr. Jörg Hornivius (li.) assistiert bei der Projektion; Susanne Schnabel (re.) macht die Filmansage.
Punkt 10.30 Uhr: Licht aus - Spot an! Justus Strickling, mehrfacher Bundessieger bei "Jugend musiziert", eröffnet das Festival mit einem virtuosen Stück auf dem Knopfakkordeon.
Nach dem musikalischem Auftakt stellt Klubleiter Gerhard Comelli den 17-jährigen Künstler vor, der mit sechs Jahren das Akkordeonspiel begann.
Gerhard Comelli fasst sich bei seinen Begrüßungsworten kurz, stellt die schon sehr lange Kooperation des Filmklubs mit der Musikschule heraus und bittet dann den Schirmherrn, das Festival zu eröffnen.
Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, nach seiner Wahl nunmehr zum dritten Mal Schirmherr des Festivals, begrüßte ganz besonders die Autoren des Festivals, die durchweg weite Strecken gereist sind, um ihre Filme nach Mönchengladbach zu begleiten.
OB Reiners "outete" sich als großer Fan des Festivals "Die Besten", das einen festen Platz in seinem Terminkalender habe. Er dankt dem Filmklub "Objektiv" für sein Engagement und für diesen einzigartigen Beitrag zum Kulturleben der Stadt.
Film Nr. 1: "Ein Dorf wird braun" von Frank Lauter (Schwäbisch Hall). Eine Reportage über das Making-of des TV-Films "Elser". Georg Elser wäre am 8. November 1939 fast ein Attentat auf Adolf Hitler gelungen.
Nach jedem Film stellt Gerhard Comelli den Autor – hier Frank Lauter (li.) – in einem kleinen Bühnengespräch vor.
OB Hans Wilhelm Reiners (li.) ist auch "Filmpate" des ersten Films und überreicht Frank Lauter die Erinnerungsgabe des Festivals, ein handgefertigtes gläsernes Windlicht mit eingraviertem "Objektiv"-Logo. Für Lauter ist es sein zweites Windlicht.
Als Filmpate nutzt OB Reiners die Gelegenheit, das Bühnengespräch ein wenig fortzusetzen, und möchte wissen, wie Frank Lauter die Genehmigung erhalten hat, als Amateur eine professionelle Filmproduktion zu dokumentieren.
Film Nr. 2: "Hütte 5" von Manfred Friedrich (Paderborn). Gut 14 Stunden verbringt Manfred Friedrich in einer winzigen, nur 1,5m hohen Beobachtungshütte (mit der Nr. 5), um in der Nähe von Zingst an der Ostsee den Tanz der Kraniche zu filmen.
Daniel Pelzer (li.), Leiter Marketing beim Hauptsponsor NEW, ist Filmpate für Manfred Friedrich. Dieser ist erstmals für "Die Besten" nominiert und kann somit sein erstes Windlicht in Empfang nehmen.
Auch Daniel Pelzer nutzt die Übergabe des Windlichtes zu einer Frage an den Autor: Wie kann man so viele Stunden in einer so kleinen Hütte aushalten? Der Film beweist: Man kann. Und – so der Autor – es war noch nicht einmal langweilig.
Film Nr. 3: "Auch ohne Einstein?" von Prof. Dr. Gerhard Kreysa (Wiesbaden). An einfachen und amüsanten Beispielen ("Küchenexperimente") zeigt der Autor auf, dass man auch ohne Einstein das physikalische Phänomen "Entropie" verstehen kann.
Im Bühnengespräch befragt Klubleiter Gerhard Comelli den Autor Gerhard Kreysa, was ihn an sogenannten Küchenexperimenten so reizt. Antwort: "Weil sie einfach sind und man jeden Menschen damit erreicht".
Bernd Ormanns (li.), Leiter Unternehmenskommunikation beim Hauptsponsor Stadtsparkasse Mönchengladbach, philosophiert mit dem Autor darüber, dass Vergangenes zeitlich nicht rückholbar ist. Anschließend erhält Gerhard Kreysa von ihm sein erstes Windlicht.
Film Nr. 4: "Eis und heißt – auf hohem Niveau" von Toni Ackstaller (Ebersberg). Der Film zeigt erstaunliche Naturphänomene im Norden Chiles am Rand der Atacama-Wüste und in über 4000m Höhe.
Gerhard Comelli im Bühnengespräch mit Toni Ackstaller (li.). Dieser dreht gerne Reisefilme "mit einem deutlichen Hang zu Naturbeobachtungen" und hat sich vom klassischen Reisetagebuch längst verabschiedet.
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel erzählen. Gespannt und mit Vergnügen verfolgt das Publikum, was Toni Ackstaller über die Entstehung seines Films berichtet.
Frank Füser (li.), Fachbereichsleiter Weiterbildung und Musik bei der Stadt Mönchengladbach, ist der Filmpate von Toni Ackstaller. Natürlich will er von dem Autor wissen, wie es sich so anfühlt in über 4000m Höhe.
Toni Ackstaller ist "Wiederholungstäter". Nach seinem Film "Altiplano" (2014) holt er sich nun in Mönchengladbach das zweite Windlicht ab.
Schlussbild des Festivals (v.l.n.r.): Frank Lauter, Prof. Dr. Gerhard Kreysa, Manfred Friedrich, Toni Ackstaller, Susanne Schnabel (Ansage), Klubleiter Gerhard Comelli sowie Oberbürgermeister und Schirmherr Hans Wilhelm Reiners.
Kompliment an das Publikum: Beim Schlussbild des Festivals verlässt niemand vorzeitig den Saal, sondern höflich wartet man die Verabschiedung der Autoren ab.
Mit einem "Auf Wiedersehen in einem Jahr!" beendet Gerhard Comelli das Festival. Er dankt seinen Klubmitgliedern für ihren Einsatz und auch dem Oberbürgermeister und Schirmherrn, der die Autoren noch mit einem neuen Bildband der Stadt beschenkte.
Auf der Bühne schieß RP-Fotograf Jörg Knappe noch das Foto, das am nächsten Tag mit dem Bericht über das Festival in der "Rheinischen Post" erscheinen wird.
Nach dem Festival sorgt Akkordeonist Justus Strickling im Foyer der Musikschule noch einmal für "die richtigen Töne" zur Verabschiedung der Zuschauer.