Unser Selbstverständnis


Größter Klub am Ort und bunt gemischt

Der Mönchengladbacher Filmklub "Objektiv" e.V. wurde am 30. Dezember 2008 gegründet und ist seit dem 1. Januar 2009 Mitglied im Bundesverband Deutscher Film-Autoren e.V. (BDFA). Damit sind wir der jüngste von insgesamt drei Filmklubs in Mönchengladbach. Das Wort "jung" täuscht allerdings. Gut die Hälfte unserer Mitglieder sind alt-erfahrene Filmer, die die Entwicklung des Amateurfilms in Mönchengladbach über viele Jahre stark mit geprägt haben. Einzelheiten finden Sie unter: Geschichte des Klubs. Mit 21 Gründungsmitgliedern, überwiegend im Alter zwischen 40 und 60 Jahren, ist "Objektiv" vom Start weg der größte Filmklub der Stadt. Die Mitglieder kommen aus völlig unterschiedlichen Berufen. So sitzt bei den Klubabenden der Handwerker neben dem Ingenieur, der Arbeiter neben der Lehrerin, der Freiberufler neben dem Pensionär und die Hausfrau neben dem Managementberater. Sie alle bilden eine prima funktionierende Gemeinschaft, denn sie haben eins gemeinsam: Spaß am Filmemachen.

Wir sind echte Amateurfilmer

Für viele hat dieser Begriff einen etwas negativen Beigeschmack im Sinne von: unprofessionell, dilettantisch, stümperhaft… Dabei besagt der Begriff "Amateur" vom Wortstamm her eigentlich, dass man etwas aus Liebhaberei betreibt und nicht aus kommerziellen Gründen bzw. um Einkommen zu erzielen. Wir beschäftigen uns also mit dem Filmemachen ausschließlich, weil es uns Spaß macht. Das allerdings sehr intensiv, d.h. mit einigem Anspruch und hoher Motivation. Was einen guten Film ausmacht, kann man nämlich in hohem Maß lernen. Das beweisen wir bei jedem Klubabend, wenn wir die Filme von Mitgliedern und Gästen analysieren und engagiert darüber diskutieren, wie die Autoren ihre Filme noch verbessern können. Wer ernsthaft interessiert ist, kann auf diese Weise beim Filmklub "Objektiv" enorm viel lernen. Unsere Erfolgsfilmer geben ihr Wissen und ihre Erfahrung gerne weiter. An einer Erkenntnis, die übrigens für Profis und Amateure gleichermaßen gilt, kommt allerdings niemand vorbei: Ein guter Film ist immer das Ergebnis von (mindestens) 90% Transpiration und (vielleicht) 10% Inspiration! Vor den Erfolg haben die Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt.

Wir sind keine "Vereinsmeier"

Wie jeder Verein haben wir einen Vorstand und ein paar Regeln für das Klubleben. Aber das Verehren angestaubter Traditionen und das Zelebrieren starrer Rituale sind uns fremd. Wir verstehen uns als eine Interessengemeinschaft zum Lernen und zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Die Klubsatzung mit ihren Paragrafen benötigen wir eigentlich nur einmal im Jahr bei der Jahreshauptversammlung. Außerdem ist ein solches Regelwerk nötig als Voraussetzung für die Eintragung ins Vereinsregister sowie für die Zuerkennung der Gemeinnützigkeit. Beides ist unmittelbar nach der Vereinsgründung erfolgt – eine sehr hilfreiche Voraussetzung, wenn man Fördergelder beantragen oder Sponsoren gewinnen will.

Unser Motto: "Filme machen, Filme zeigen!"

Die folgenden Schwerpunkte kennzeichnen unsere Klubarbeit:

  • In erster Linie geht es bei uns um das Filme machen. Aus diesem Grund beschäftigen wir uns besonders intensiv mit Fragen der Filmgestaltung. Selbstverständlich werden auch technische Fragen behandelt, etwa bezüglich der Kamera oder alles, was mit Auswahl und Handhabung von Schnittcomputer und Schnittsoftware zu tun hat. Die Mitglieder erfahren – technisch, vor allem aber gestalterisch – eine intensive Beratung und Unterstützung bei der Herstellung ihrer Filme. Jedes Mitglied, auch jeder Gast, kann im Klub seine Filme zeigen und besprechen lassen. Von den Ratschlägen und Tipps aus den Filmdiskussionen kann jeder Autor profitieren. Interessierte Mitglieder können sich bei uns bis hin zur Wettbewerbsreife und zur Teilnahme an Festivals entwickeln.

  • Um das Filme zeigen geht es bei unseren öffentlichen Filmschauen und Festivals. Hier bieten wir Filmemachern eine Plattform und zeigen, welche hervorragende Qualität anspruchsvolle Amateurfilme besitzen können.

  • Mehrmals im Jahr organisieren wir Workshops zur Filmgestaltung oder zu technischen Fragen (teils auch für Nicht-Mitglieder). Eine feste Einrichtung ist außerdem unsere Filmschule, die wir etwa alle zwei Jahre anbieten. Sie wendet sich ausdrücklich an Nicht-Mitglieder. Über etwa ein Jahr hinweg werden hier in mehreren ganztägigen Workshops (samstags) alle wichtigen Grundlagen des Filmens, von der Filmfotografie über die Kameraführung bis hin zum Filmschnitt und zur Nachvertonung, behandelt.

Bei allem Engagement für die Filmerei achten wir aber auch darauf, dass die Pflege der Gemeinschaft nicht zu kurz kommt. Das beginnt damit, dass auch außerhalb der turnusmäßigen Klubabende viele Querkontakte unter den Klubmitgliedern bestehen, nicht zuletzt weil auch im kleineren Kreis gegenseitige Hilfe vielfältig praktiziert wird. Darüber hinaus organisiert unser "Fest- und Feierausschuss" ein-, zweimal im Jahr für die Mitglieder (mit Partnern selbstverständlich) spezielle Aktivitäten: einen Ausflug, eine Besichtigung, ein Sommerfest, eine Grillparty, ein gemeinsames Essen. Höhepunkt eines jeden Jahres ist unser festliches Weihnachtsessen im Dezember.

Der Filmklub "Objektiv" ist kein elitärer Klub (nur) für Wettbewerbsfilmer

Uns ist bewusst und wichtig, dass etwa zwei Drittel der Klubmitglieder ausschließlich privat filmen. Diese Mitglieder machen persönliche Urlaubs- oder Reisefilme, Familienfilme, Dokumentationen von privaten oder lokalen Ereignissen, Erinnerungsfilme. Alles Filme, die ihr Publikum ausschließlich im Freundes- oder Bekanntenkreis finden. Knapp ein Drittel unserer Mitglieder produziert darüber hinaus aber auch Filme, die für ein größeres Publikum interessant sind. Diese Filme nehmen – nachdem wir sie bei Klubabenden in der Regel mehrfach diskutiert haben – an Wettbewerben und Filmfestivals teil. Die dabei erzielte Erfolgsbilanz kann sich sehen lassen: Zurzeit haben sich zehn Mitglieder schon einmal für ein Landesfilmfestival qualifiziert. Acht Klubmitglieder sind sogar in der "Bundesliga" des deutschen Amateurfilms vertreten, d.h. sie haben sich schon einmal mit einem Film für ein Festival auf Bundesebene qualifiziert. Die dabei erzielte Medaillenbilanz findet sich auf unserer Webseite im Hauptmenü unter "Unsere Filme".

Wir sind ein sehr engagierter Klub, und wir sind recht stolz auf die Qualität unserer Filmdiskussionen. Dabei unterscheiden wir überhaupt nicht zwischen einem "nur privaten" Filmer und einem Wettbewerbsfilmer. Denn: Wo steht geschrieben, dass ein "nur" für private Zwecke produzierter Film weniger liebevoll und handwerklich schlechter hergestellt sein darf bzw. soll als ein Film, der sich auf einem Wettbewerb bewähren möchte? Jedem Klubmitglied wird bei der Verbesserung seiner Filme nach Kräften geholfen – ohne darauf zu schauen, welchem Zuschauerkreis dieser Film später einmal gezeigt wird.

Wo sind die jungen Filmer?

Es gibt sie! In unserer Filmschule (2014) waren die beiden jüngsten Teilnehmer 15 und 16 Jahre alt, und an der im Mai 2017 zu Ende gegangenen "Filmschule 2016" nahmen drei 16jährige teil. Junge Leute filmen heute wahrscheinlich mehr als je zuvor. Aber die überwiegende Mehrheit von ihnen hat wenig Neigung, sich an einen Verein oder Klub zu binden (das gilt nicht nur für Filmklubs). Außerdem hat die "Generation Internet" ihre eigene Art zu filmen: Man ist vorrangig fixiert auf den Moment, auf das Festhalten einer einzelnen Situation, vielleicht sogar fixiert auf sich selbst (Selfie). Bei dieser Form des "Filmens" geht es (noch) nicht um das Erzählen einer Geschichte, nicht um Dramaturgie und meist auch nicht und um die handwerkliche Qualität der dabei entstehenden Filmclips. Entsprechend präsentiert man sich und seine Filme auch auf speziellen Plattformen. Für junge Leute kommt die Wende zum gestalteten Film, d.h. zum Geschichtenerzählen mit der Kamera, zwangsläufig dann, wenn sie sich entschließen, das "Filmhandwerk" zu erlernen und zum Beruf zu machen. Im nicht-profesionellen Bereich entwickelt sich das Interesse für ambitionierteres Filmen meist erst im "Mittelalter". Dann nämlich, wenn die private und die berufliche Situation hinreichend stabilisiert sind und wenn die notwendigen Ressourcen für das zeit- und auch kostenaufwendige Filmhobby zur Verfügung stehen. Oft dauert es anschließend noch Jahre, ehe der eine oder andere Hobbyfilmer den Kontakt zu einem Filmklub sucht bzw. findet – zum Erfahrungsaustausch und/oder um die Grundlagen des  Filmemachens richtig zu erlernen.