Klubausflug 2017: Zeche Zollern und UNICA (6.8.2017)
Sonntag, 6. August 2017, 09.00 Uhr. Treffpunkt: Bushalteplatz am Hbf. Rheydt. Wir starten pünktlich zum Klubausflug nach Dortmund zur "Zeche Zollern" mit Besuch der Weltfilmfestspiele UNICA.
Erstmals unternehmen wir einen Klubausflug per Bus. Alle zwanzig Plätze des Kleinbusses sind ausgebucht. Alle genießen es, sich komfortabel und bequem chauffieren zu lassen.
Ankunft auf dem Parkplatz gleich am Eingang zur Zeche Zollern. Das stillgelegte Steinkohle-Bergwerk im Stadtteil Dortmund-Bövinghausen ist den allermeisten unbekannt.
Organisator Werner Handl (4. v.l.) gibt erste Instruktionen, während Klubleiter Jörg Hornivius schon einmal einen Blick auf das Zechengelände (heute Museum) wirft.
Wir sind auf dem Gelände und warten auf die Führung. Die Zeche Zollern (erbaut von 1898 bis 1904) ist heute ein Industriemuseum, das zusammen mit sieben weiteren Standorten im Ruhrgebiet zur Europäischen Route der Industriekultur (ERIH) gehört.
Hinter uns die Lohnhalle. Heute ist sie ein Tagungszentrum. Hier findet auch die UNICA statt. Die Architektur mit ihrem roten Ziegelmauerwerk, aufgelockert durch Zierverbände und helle Putzfelder, orientiert sich an der norddeutschen Backsteingotik.
Die Kunsthistorikerin Bettina Weiper (Bildmitte) beginnt ihre sehr sachkundige und unterhaltsame Führung am Haupttor dieses "Schlosses der Arbeit". Die Architektur ist Ausdruck der wirtschaftliche Potenz der damaligen Bergwerksgesellschaft.
Vom Haupttor aus geht es durch den sogenannten Ehrengarten zum Verwaltungsgebäude. Vorne links: Kurt Eckes, gerade aus der "Reha" zurück, erprobt erfolgreich sein neues Knie. Ach ja, der Wettergott meinte es an diesem Tag sehr gut mit uns.
Unser Senior Franz Lammel bei der Arbeit. Während alle anderen heute "filmfrei" haben, sammelt er als Klub-Chronist Material für einen kleinen Filmbericht. Gezeigt wird der im Rahmen seines traditionellen Jahresrückblicks beim Weihnachtsessen.
Die Innenhalle des Verwaltungsgebäudes. Eine prächtige Treppe führt ins Obergeschoss. Im Erdgeschoss wurden an kleinen Schaltern die Personal- und Lohnangelegenheiten erledigt.
Heute befindet sich im Erdgeschoss eine Dauerausstellung zur Geschichte der Zeche. Die filigranen Modelle von einzelnen Werkshallen sind gut hundert Jahre alt. Stolz wurden sie seinerzeit auch auf internationalen Ausstellungen gezeigt.
Eine Architektur aus Eisen und Glas war für die damalige Zeit revolutionär. Hier das Modell der geplanten Lohnhalle. Sie ist später aber etwas anders ausgeführt worden: Die Fassade wurde verändert, und die Türme fielen kürzer aus.
Die Schachthalle. Von den Seilscheiben oben im Förderturm führen die Drahtseile, an denen die Förderkörbe hingen, hinüber zur Maschinenhalle. Von dort aus wurden sie angetrieben. Übrigens: Wer möchte, kann den Förderturm besteigen.
Fast alles, inkl. Bahnanschluss, ist noch im ursprünglichem Bauzustand erhalten oder wurde detailgetreu restauriert. Dabei wäre die Zeche in den 1960er Jahren fast abgerissen worden. Eine Bürgerinitiative rettete das Kulturdenkmal.
Frau Weiper, unsere Führerin, bittet die Gruppe um 180 Grad Körperdrehung, und nun blicken wir auf das Schmuckstück der Zeche, die Maschinenhalle. Aber vorher müssen wir noch kurz warten…
Bevor die Gruppe "stört", filmt unser Chronist Franz Lammel den Eingang zur Maschinenhalle. Das ist Jugendstil pur! Die Glasscheiben im Eingangsportal haben den Krieg unbeschadet überstanden.
Blickt man aus der Maschinenhalle nach draußen, entfalten die Glasornamente im Eingang ihre optimale Farbwirkung.
Alle historischen Maschinen sind noch voll funktionsfähig! Das Schaltpult (vorne) wurde erst in den 1930er Jahren installiert. Bis dahin wurde der Strom "blank" mit offenen Kipphebeln von Hand geschaltet – mit dicken Lederhandschuhen als Schutz.
Nach der fast 2-stündigen Führung geht's zum Mittagessen in den "Pferdestall" (so die frühere Funktion des Restaurants). Für uns ist ein Tisch reserviert, wir werden flott und freundlich bedient, und das Essen schmeckt. Was will man noch mehr?
Nach dem Mittagessen werden wir uns noch für gut drei Stunden in das Nachmittagsprogramm der Weltfilmfestspiele (UNICA) einklinken. Um 18 Uhr wartet dann der Bus, der uns nach einem ereignisreichen Tag sicher und gaaaanz bequem nach Hause fährt.